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Fahrplanauskunft

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“Every village, every hour” kommt aus Nordhessen: Britische Initiative lobt das Konzept „Jedes Dorf, jede Stunde“ des Nordhessischen VerkehrsVerbunds – „Davon kann England nur träumen“

Ein grün weißer NVV Bus mit Märchendesign fährt bei Dämmerung eine Landstraße entlang

Mit seiner Angebotsoffensive „Jedes Dorf, jede Stunde“ ist der Nordhessische VerkehrsVerbund ein Vorbild für die Gestaltung des Öffentlichen Nahverkehrs im ländlichen Raum – auch in anderen Ländern. So sieht es eine Initiative, die sich für ein besseres Bus- und Bahnangebot in Großbritannien einsetzt.

Unter dem Motto „Jedes Dorf, jede Stunde“ hat der Nordhessische VerkehrsVerbund im Jahr 2019 begonnen, die Qualität des Öffentlichen Nahverkehrs insbesondere im ländlichen Raum zu verbessern. Ziel ist, dass jeder Ort im NVV-Gebiet ab einer Größe von etwa 200 Einwohnern mindestens im Stundentakt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist. Dazu werden beispielsweise sukzessive neue Buslinien eingerichtet, der Takt auf bestehenden Linien verdichtet und Verbindungen beschleunigt. Dieses Beispiel sollte auch in England Schule machen, argumentieren die Herausgeber eines Forschungsberichts, der sogar den Titel „Every village, every hour“ (englisch für „Jedes Dorf, jede Stunde“) trägt.

Herausgeberin des Forschungsberichts ist die britische Wohltätigkeits- und Umweltorganisation „The countryside charity“ (ehemals „Council for the Protection of Rural England“, kurz CPRE).  Die Organisation kritisiert, dass große Teile Englands sich zu einer „ÖPNV-Wüste“ („transport desert“) entwickelt hätten. Schuld daran sei die Verkehrspolitik, welche die Gestaltung des Busangebots dem freien Markt überlasse. Dies führe dazu, dass Orte in dünn besiedelten Regionen – mit potenziell weniger Fahrgästen und entsprechend geringer wirtschaftlicher Rentabilität – kaum noch ans Busnetz angeschlossen seien. Damit werde die ländliche Bevölkerung vom Zugang beispielsweise zu Arbeitsplätzen und medizinischer Versorgung abgeschnitten.

Der Bericht wirbt daher für eine Verbesserung des ÖPNV-Angebots in England – auch jenseits der großen Städte. Dabei werden einige positive Beispiele aus Europa aufgeführt, wie guter Öffentlicher Nahverkehr auf dem Land funktionieren kann. Neben zwei Beispielen aus der Schweiz wird hier auch der Nordhessische VerkehrsVerbund und sein Bus-Angebot für die Region Nordhessen genannt. Im Text heißt es unter anderem, Nordhessen verfüge trotz seiner ländlichen Struktur „über ein Busliniennetz, von dem England nur träumen kann.“ Beispielhaft ist ein Foto der Gemeinde Trendelburg abgedruckt, dazu beschreiben die Verfasser des Berichts das dortige Angebot: Täglich Busverbindungen im Stundentakt, von morgens bis kurz vor Mitternacht.

Weiter heißt es in dem Bericht, das Beispiel Nordhessens zeige, wie Orte mit wenig Einwohnern in insgesamt dünn besiedelten Regionen in ein umfassendes Busnetzwerk eingebunden werden können – und somit ÖPNV eine echte Alternative zum Auto darstellen könne. Die Verfasser ziehen daraus den Schluss, dass die „ÖPNV-Wüste“ in England kein „Naturgesetz“ sei. Um die Situation zu verbessern, brauche es eine geänderte Verkehrspolitik in Großbritannien – die sich an positiven Vorbildern, wie beispielsweise Nordhessen, orientiere.

Der Forschungsbericht „Every village, every hour“ kann im Internet heruntergeladen werden unter Every village, every hour 2021 buses report: full report - CPRE

Weitere Informationen zum Nordhessischen VerkehrsVerbund gibt es unter www.nvv.de